ERFURTER HOCHZEITSRING
DAS ZENTRALE OBJEKT IM ERFURTER SCHATZ
Der Erfurter Hochzeitsring gilt als prächtigster und detailreichster dreier mittelalterlicher jüdischer Hochzeitsringe, die weltweit bekannt sind. Als zentrales Objekt des Erfurter Schatzes repräsentiert der Ring die herausragende jüdische Handwerkskunst des 14. Jahrhunderts.
Der Ring wurde 1349 zusammen mit 3.141 Silbermünzen, 14 Silberbarren und 700 weiteren Goldschmiedeobjekten unter einer Kellertreppe nahe der Alten Synagoge vergraben. 1998 wurde dieses weltweit einzigartige Ensemble jüdischer Artefakte bei Bauarbeiten wiederentdeckt und ist seitdem als ERFURTER SCHATZ bekannt.
JÜDISCHE TRADITION
Hochzeitsringe wurden, der Halacha gemäß, aus reinem Gold und ohne Edelsteine gefertigt. Der Erfurter Hochzeitsring befand sich im Besitz der jüdischen Gemeinde und wurde lediglich während der Trauzeremonie getragen.
JERUSALEMER TEMPEL
Der Ring beeindruckt durch seine fein gearbeitete gotische Tempelarchitektur, die den zerstörten Tempel in Jerusalem symbolisiert. Im Inneren des Miniaturtempels befindet sich eine kleine goldene Kugel, die einen besonderen Klang erzeugt, sobald der Ring bewegt wird.
MAZAL TOV
Auf der Unterseite befinden sich zwei filigran ineinander verschlungene Hände, ein altes Symbol ehelicher Treue. Auf beiden Seiten des Reifs tragen geflügelte Drachen den gotischen Miniaturtempel. Die Redewendung Mazal tov מזלטוב wurde in hebräischer Schrift und mit erstaunlicher Präzision auf die sechs Dachflächen des Miniaturtempels eingraviert.